Deutscher Hotelinvestmentmarkt blickt auf Rekordjahr zurück

am . Veröffentlicht in Hotellerie & Hospitality Management

Das bisherige Rekordjahr ist Geschichte: Der deutsche Hotelinvestmentmarkt hat gegenüber 2014 noch eins draufgesetzt. Mit einem Plus von 46 % wurde 2015 nach Informationen von JLL ein Transaktionsvolumen von insgesamt rund 4,4 Mrd. Euro erzielt (Einzel- und Portfolios).

Der 10-Jahresdurchschnitt habe sich damit mehr als verdreifacht (2005 - 2014: 1,4 Mrd. Euro). Im letzten Quartal habe die Anzahl der Transaktionen noch einmal zugelegt und mit 1,45 Mrd. Euro zwischen Oktober und Dezember dieses außergewöhnliche Rekordergebnis letztlich ermöglicht.

Von den insgesamt über 100 Transaktionen entfielen demnach 78 auf Einzeltransaktionen und damit deutlich mehr als im Vorjahr (2014: 57), im Ergebnis ein Zuwachs von 38 % auf ca. 2,5 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Preis pro Transaktion habe sich aufgrund einiger Verkäufe mit Rekordpreisen auf 32 Mio. Euro pro Asset erhöht.

Auf Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München und Köln entfiel 2015 mit 60% aller Einzeltransaktionen erneut der höchste Anteil mit Fokus auf München und Hamburg, die allein auf 26 Transaktionen bzw. ein Drittel aller Einzeltransaktionen kamen.

Das Volumen der Portfoliotransaktionen erhöhte sich laut JLL 2015 im Jahresvergleich um 58% auf rund 1,9 Mrd. Euro. 112 Hotels in 15 Portfoliotransaktionen (2014: 124 Hotels in 11 Portfoliotransaktionen) und acht Hoteltransaktionen im Rahmen von "Mixed-Use" Portfoliotransaktionen (2014: zwei) wechselten den Eigentümer.

Bei Einzeltransaktionen machten institutionelle Anleger mit einem Anteil von rund 54% (1,3 Mrd. Euro) das Gros des Gesamtvolumens aus, verteilt auf 32 Einzeldeals (rund 41%). Rege Aktivitäten zeigten demnach auch Hotelgesellschaften (17 Einzeltransaktionen). Vermögende Privatpersonen kamen auf acht Einzeltransaktionen, Private Equity Gesellschaften und Immobiliengesellschaften auf jeweils fünf. Portfoliotransaktionen wurden von Hotelgesellschaften (34% des Portfoliotransaktionsvolumens) sowie den Private Equity Firmen (29%) dominiert.

Beim Vergleich der Engagements zwischen in- und ausländischen Investoren werde deutlich, dass deutsche Anleger zwar mehr (60 %), aber kleinere Transaktionen realisiert hätten. Nur rund die Hälfte des Transaktionsvolumens schlage bei ihnen zu Buche. Auch in 2015 seien Pachtverträge bei Investoren die beliebteste Vertragsform beim Kauf von Hotels gewesen. Rund 80% aller Einzeltransaktionen (61 Einzeltransaktionen bzw. 85% vom Gesamtvolumen) wurden mit dieser Vertragsart veräußert. Betreiberfreie Hotels waren es bei 12 Einzeltransaktionen bzw. rund 10% vom Gesamtvolumen), Verkäufe auf Basis von Managementverträgen seien eher die Ausnahme gewesen (2 Einzeltransaktionen bzw. 5% vom Gesamtvolumen).

Die aktuell sehr robuste wirtschaftliche Lage, die aller Voraussicht nach anhaltenden Niedrigzinsen in Europa sowie die stabile Entwicklung der Leistungsergebnisse von Hotelbetrieben durch weitere Zunahme der touristischen Nachfrage in Deutschland, sorgten für ein positives Investitionsklima. Welches Transaktionsvolumen in 2016 auf Basis dieser guten Ausgangslage und des nach wie vor attraktiven Objektangebots im Bestand, 2016 flankiert von zahlreichen Projektentwicklungen, erreicht werden könne, sei derzeit noch völlig offen. Kapital sei genügend vorhanden, die Immobilie insgesamt eine begehrte Anlage, und die Hotelimmobilie im Portfolio vieler Investoren eine gesetzte Assetklasse.

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