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Tourismusabgabe: Flensburg droht mit Sanktionen - IHK kritisiert Vorgehen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

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Die von der Stadt Flensburg mit einem ambitionierten Zeitplan vorgesehene Einführung der Tourismusabgabe zum Jahresbeginn 2017 trifft in vielen Unternehmen auf Unverständnis. Die IHK kritisiert das Vorgehen der Stadt.

Die Akzeptanz für die verfahrenstechnisch recht komplizierte Abgabenerhebung hätte erhöht werden können, wenn die Einführung der Abgabe von einem Informations- und Kommunikationskonzept begleitet worden wäre - heißt es in einer Pressemeldung der IHK. Dies habe die Stadt versäumt.

Drohungen und Sanktionsszenarien seien keine geeigneten Mittel, um bei den Flensburger Unternehmen für die Tourismusabgabe zu werben und die rechtlich tatsächlich gegebene Beteiligungspflicht im Zuge der Vorerhebung durchzusetzen. Vielmehr gelte es für die Stadt, Fragen zu beantworten, Hintergründe darzustellen, Budgetberechnungen und die Verwendung der Mittel offenzulegen. „Mit einem unglücklichen Handling kann auch eine an sich gerechte Abgabe – die für die touristische  Entwicklung und das City-Marketing durchaus Chancen bietet – schnell auch die Gruppe der Befürworter verlieren. Pauschale Ablehnung und undifferenzierte Betrachtungen sind häufig die Folge von Informationsdefiziten", so IHK-Präsident Uwe Möser.

Um dem Informationsbedürfnis der Unternehmen nachzukommen, habe die IHK nach eigenen Angaben jetzt die Initiative ergriffen und führe mit den Vorständen der Interessengemeinschaften Flensburgs Ende des Monats ein Abstimmungsgespräch durch. Zudem würden in Kurz- und Langfassung Informationsflyer zu den Grundsätzen der Tourismusabgabe und zu ihrer geplanten Erhebung in Flensburg vorbereitet. Darüber hinaus stünden Mitarbeiter der IHK für Fragen der Unternehmen zur Verfügung.

„Damit versuchen wir zur Versachlichung der Diskussion beizutragen und jedenfalls einen Teil des von der Stadt verursachten Informationsdefizits auszugleichen. Vielleicht wäre eine Anpassung des extrem straffen Zeitplans für die Einführung der Tourismusabgabe ein Schritt, mit dem die Stadt Flensburg ein Zeichen unter dem Motto "Qualität statt Schnelligkeit" setzen könnte", regt Präsident Möser an.

www.flensburg.ihk.de
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