Zusammenrücken: Schweizer Tourismus-Verband sucht nach Wegen aus der Krise
Dominique de Buman, Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands (STV), rief in seiner Rede an der Generalversammlung in Luzern die Branche dazu auf, zusammenzurücken und am gleichen Strick zu ziehen. Mehr denn je gelte es, über den eigenen Schatten zu springen und sich auch mit vermeintlichen Kontrahenten an einen Tisch zu setzen.
Die Schweiz kämpft nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses mit einer schrumpfenden Nachfrage aus dem Euroraum. Dem enstprechend groß war die Aufmerksamkeit für die diesjährige Generalversammlung. Bundesrätin Doris Leuthard war dieses Jahr zu Gast und äußerte sich ebenfalls zu den aktuellen Herausforderungen der Branche.
Auch wenn die Zeiten für den Schweizer Tourismus schon rosiger waren: Jammern sei nicht die Lösung. Stattdessen heiße es nun, das Beste daraus zu machen. So zeigte sich de Buman in seiner Rede an der 83. STV-Generalversammlung vom 21. August 2015 in Luzern trotz allen Herausforderungen optimistisch: «Schon immer hat in der Schweiz Not erfinderisch gemacht.», erklärte er. Die Branche sei durchaus gewillt, sich den Herausforderungen zu stellen. So erarbeiteten die Vorstandsverbände gemeinsam ein Maßnahmenpaket, mit welchem nun auf verschiedenen Wegen gegen die Frankenstärke angekämpft werde.
Nebst den Punkten im Maßnahmenpaket rückte de Buman insbesondere drei Stoßrichtungen in den Fokus:
- Der Schweizer Tourismus müsse noch mehr auf sein wichtigstes Gästesegment, die Schweizer, eingehen. So sollten Hotels beispielsweise vermehrt spezielle Familien-Tarife anbieten.
- Die Mittel der Neuen Regionalpolitik NRP sollten sinnvoll genutzt werden. Die Gelder seien vorhanden; nun gelte es, diese auch klug und effektiv einzusetzen.
- Vernetzung und Kooperation berge noch viel Potenzial. Zahlreiche Bestrebungen in diese Richtungen seien bereits im Gange, so beispielsweise mit der Schneesport-Offensive: Die Motion habe de Buman selbst vor zwei Jahren ins Parlament gebracht. Sie soll Jugendliche wieder näher an den Schneesport bringen.
Bundesrätin Doris Leuthard zeigte in ihrer Rede Verständnis für die Herausforderungen der Branche und ermunterte den Verband, diesen mit Innovationen, Qualität und Vernetzung zu begegnen. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, qualitativ hohe und kundenorientierte Angebote seien der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Schweizer Tourismus.