Studie: Deutsche reisen gerne sicher - und bleiben deshalb im Land

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Die Ergebnisse der Studie "Reiseverhalten" des GfK Vereins liegen vor. Ergebnis: Deutsche schätzten das eigene Land und mieden unsichere Urlaubsziele. Das Sicherheitsgefühl im eigenen Land und die schöne Landschaft seien die wichtigsten Gründe für Deutschland als Reiseziel Nummer eins.

Als Verkehrsmittel in den Urlaub würden Auto, Bus oder Bahn meist aus praktischen Gründen gegenüber dem Flugzeug bevorzugt.

Wenn es an die Urlaubsplanung gehe, setzten die Deutschen auf Bewährtes: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) ziehe die Heimat für ihren Urlaub ernsthaft in Betracht. Damit liege Deutschland an der Spitze der Reiseziele. Die Studie des GfK Vereins, für die rund 1.000 Personen in Deutschland befragt worden seien, zeige aber auch: Wer sich für einen Urlaub im eigenen Land entscheidet, lege Wert auf Sicherheit. "76 Prozent der Befragten schätzen Deutschland als sicheres Reiseland", erklärt Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins. "Aber auch die schöne Landschaft in unserem Land ist für fast ebenso viele ein Grund in der Heimat Urlaub zu machen."

Nach Deutschland fänden sich mit Spanien (36 Prozent) und Italien (33 Prozent) zwei Urlaubsklassiker unter den Top-3-Urlaubszielen der Deutschen. Beide Länder würden in erster Linie wegen ihrer landschaftlichen Reize als Ziel ausgewählt. Griechenland setzen bei der Befragung im August 2015 13 Prozent auf ihre Reiseliste. Von denjenigen, für die das Land als Reiseziel überhaupt nicht in Frage komme, nannten drei Viertel die politische Instabilität als Hauptgrund.

Politische Wirren und Kriminalität machen Länder unattraktiv

Die politische Situation in den Urlaubsländern spiele in der Reiseplanung eine wichtige Rolle: Nur sechs Prozent der Befragten nannten Ägypten als bevorzugtes Urlaubsland. Gerade einmal zwei Prozent zögen Tunesien als Urlaubsziel in Betracht. "Kriminalität spielt aber ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Urlaubsziel, wie das Beispiel Südafrika zeigt", sagt Raimund Wildner. "Denn für fast die Hälfte derjenigen Befragten, die nicht in das afrikanische Land reisen wollen, ist die hohe Kriminalitätsrate ausschlaggebend."

PKW ist die erste Wahl

47 Prozent der Deutschen, die eine Reise (mehr als 2 Tage) geplant haben, gäben an, mit dem PKW zu fahren. Das Flugzeug wählten 38 Prozent. Danach folgten mit großem Abstand Bus und Wohnmobil mit jeweils 4 Prozent. Reisen mit dem Wohnmobil sei besonders in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren beliebt (17 Prozent), während den Bus eher die ältere Generation ab 65 Jahren bevorzuge (10 Prozent).

Flugzeugunfälle, über die in den Medien zu lesen ist, scheinen die Urlaubsplanung kaum zu beeinflussen. Lediglich knapp drei Prozent der Urlauber, die in den kommenden drei Monaten eine Urlaubsreise fest gebucht hätten und nicht mit dem Flugzeug verreisten, sagen, es habe in letzter Zeit zu viele Flugzeugunglücke gegeben. Die Mehrheit verzichte aus ganz praktischen Gründen auf das Flugzeug: Fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten benötige am Urlaubsort ein Auto. Weitere 41 Prozent gäben an, ihr Reiseziel sei mit anderen Verkehrsmitteln einfach besser zu erreichen.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "Reiseverhalten" des GfK Vereins. Für die repräsentative Studie wurden im August 2015 insgesamt 1.022 Menschen ab 14 Jahren in Deutschland befragt.

www.gfk-verein.org