Keine Dynamik: Ausländerübernachtungen im ländlichen Raum wachsen nur langsam

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Die Zahl der Ausländerübernachtungen in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 12,1 Millionen im Jahr 2005 auf 16,3 Millionen 2014 gestiegen. Klingt gut, ist aber gemessen am Gesamtwachstum unterdurchschnittlich. Zudem konzentrieren sich diese Übernachtunge stark auf den Süden Deutschlands, hat die DZT analysiert.

Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder und Beauftragte für Tourismus und Mittelstand, erklärt dazu: „In absoluten Zahlen ist diese Entwicklung für die ländlichen Regionen sehr erfreulich. Prozentual steigt jedoch das Incoming in den Metropolregionen weiterhin stärker. Da Tourismus als Motor für Wachstum und Beschäftigung im ländlichen Raum besonders wichtig ist, unterstützen wir gezielt diese Regionen, beispielsweise mit unserem jüngsten Projekt zur Stärkung des Kulturtourismus im ländlichen Raum. Hier sehen wir noch zusätzliches Potenzial.“

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), führt dazu aus: „Der Anteil der internationalen Übernachtungen in den ländlichen Räumen liegt bundesweit bei 22 Prozent. Vom Incoming-Tourismus außerhalb der Metropolregionen profitieren bisher hauptsächlich die Bundesländer in der Mitte und im Süden Deutschlands. „72 Prozent der internationalen Übernachtungen im ländlichen Raum konzentrieren sich auf Bayern (4,3 Millionen), Rheinland-Pfalz (3,9 Millionen) und  Baden-Württemberg (3,4 Millionen)“, so Hedorfer weiter. „Unser Ziel ist es, mit gezieltem Themensetting die Internationalisierung der Urlaubsgäste in diesen Regionen auch gemeinsam mit den Tourismusverantwortlichen zu stärken und zu entwickeln.“

Deutschlands Nachbarn traditionell wichtigste Herkunftsmärkte

Aus den Niederlanden verzeichnet die DZT die größte Nachfrage für Urlaub im ländlichen Raum: Mit 5,2 Millionen gehe fast jede dritte Übernachtung auf deren Konto. Überdurchschnittliche Zuwächse generiere die Schweiz auf dem zweiten Platz. Seit 2005 stieg die Zahl der Übernachtungen der Eidgenossen um fast 90 Prozent auf mehr als zwei Millionen. Belgier und Dänen tragen 1,3 beziehungsweise 1,0 Millionen Übernachtungen zur Incoming-Bilanz der Regionen 2014 bei. Österreich (plus 75 Prozent), Polen (plus 178 Prozent) und Frankreich (plus 55 Prozent) folgen auf den Plätzen mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten.

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