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BTW-Tourismusindex: Deutsche sind bester (Auto-)Reiselaune

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

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Die Deutschen seien derzeit nicht nur exzellenter Konsumlaune, sondern zeigten auch eine ausgeprägte Reisefreude. Damit setze sich die erfreuliche Entwicklung des vergangenen Jahres laut BTW-Tourismusindex auch 2015 fort.

Das Stimmungsbarometer liege aktuell bei 2,7 Punkten und verfehle damit nur knapp das sehr hohe Vorjahresniveau von 3,1 vom Sommer 2014. Der Index messe die Bereitschaft der Deutschen, in den kommenden Monaten in Reisetage zu investieren.

Wesentliche Gründe für die optimistischen Aussichten lägen im sehr hohen Beschäftigungsniveau mit sehr niedriger Inflation und den daraus resultierenden deutlichen Zuwächsen der realen Einkommen. Diese führten auch zu einer positiven Prognose für den Rest des Jahres. Im Schnitt zeige der Index einen Zuwachs von 2,5 Prozent in der zweiten Jahreshälfte, womit die letzte Prognose vom Dezember 2014 sogar noch einmal leicht nach oben revidiert werde. „Trotz zahlreicher wirtschaftlicher und touristischer Herausforderungen nimmt die Reiselaune der Deutschen nicht ab. Auch wenn aktuelle internationale Entwicklungen möglicherweise zu einer Verschiebung der Reiseströme zwischen verschiedenen Destinationen führen, hat dies keine Auswirkung auf die Tatsache, dass die Deutschen auch 2015 wieder bemerkenswert häufig unterwegs sind“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse.

Auch die Zahl der bereits absolvierten Reisetage spreche für ein erfolgreiches Reisejahr 2015: Von Januar bis April 2015 seien die Deutschen bereits vierhundert Millionen Tage privat gereist. Damit verbrachten sie noch einmal 2,2 Prozent mehr Reisetage als in den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres.

Sonderauswertung Autoreisen

Am häufigsten seien die Deutschen mit dem Auto unterwegs, wie auch die Zahlen für das erste Jahresdrittel belegten: Mehr als sechs von zehn Reisetagen fänden mit dem PKW statt. Besonders häufig nutzten Reisende aus Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen das Auto: Sie seien im Schnitt etwa drei Viertel ihrer Reisetage mit dem PKW unterwegs. Gerade für Reisende aus kleineren Orten sei der PKW aufgrund der verfügbaren Infrastruktur von überdurchschnittlicher Bedeutung. Die Bewohner der Stadtstaaten nutzten für ihre Ausflüge und Urlaube hingegen besonders selten die Straße: Nicht einmal jeder zweite Reisetag der Berliner, Hamburger und Bremer finde mit dem Auto statt. Aber auch die Hessen reisten recht selten mit dem PKW. Mit guten Anbindungen an den Flug- und Schienenfernverkehr lasse sich leichter aufs Auto verzichten.

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Ein weiteres Ergebnis: Gerade Familien und Personen mit höherem Einkommen (mehr als 3.500 Euro verfügbares Einkommen je Monat und Haushalt) schätzten die Flexibilität und die Möglichkeit der einfachen Gepäckmitnahme im PKW und wählen diesen häufiger als Transportmittel als andere Bevölkerungsgruppen.

Ländlicher Raum profitiert starkvon Autoreisen

Etwa die Hälfte der Aufenthaltstage mit dem Auto seien Tagesreisen. Damit sei der PKW-Tourismus gerade für viele Ausflugsziele von großer Bedeutung. Besonders relevant sei der Autotourismus für den ländlichen Raum: Gut 4 von 5 Aufenthaltstagen auf dem Land seien auf Reisen mit dem PKW zurückzuführen. Während für Städtereisen Bahn und Flug eine bequeme Alternative zum Straßenverkehr und zur Parkplatzsuche in fremdem Terrain seien, nutzten die Besucher ländlicher Gegenden gerne den PKW und profitierten so von der Freiheit, in diesen Gegenden unabhängig und mobil zu sein. Dabei entstünden in den Regionen durch PKW-Reisen Ausgaben von jährlich knapp 40 Mrd. Euro, die gerade auch der vor Ort ansässigen Wirtschaft, wie z.B. Gastronomie und Handel, zugute kämen.

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„Damit stehen die PKW-Reisen für einen starken Wirtschaftsfaktor in den Urlaubs- und Naherholungsregionen“, so Frenzel. „Die Zahlen zeigen aber auch, wie wichtig ausreichende Investitionen in die Straßeninfrastruktur gerade auch für den Tourismus sind und bleiben. Gleichzeitig muss es darum gehen, die Zahl der Staus auf den Hauptreisestrecken in den Ferienzeiten durch intelligente Baustellenplanung und -koordination so gering wie möglich zu halten.“

Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Zusammenhang sei ein ausreichend weiter Sommerferienkorridor, den der BTW schon seit Jahren fordere. Damit die Ferien urlauberfreundlich und für die Tourismuswirtschaft attraktiv gestaltet werden können, empfiehlt der ADAC den Ländern, den Ferienkorridor besser zu nutzen. Von insgesamt möglichen 94 Tagen würden in diesem Jahr nur 78 Tage ausgeschöpft. Den gesamten Korridor ungenutzt zu lassen, führe laut Club zu einem erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden: Megastaus auf Deutschlands Straßen, Preissteigerungen in der Hochsaison und Einnahmeeinbußen für die Tourismusbranche in der Nebensaison.

http://www.btw.de
Grafik: BTW

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