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Beschneiung: Tourismusverband Allgäu / Bayerisch-Schwaben wendet sich gegen Umweltministerium

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

"Nicht jede Einschätzung, die das Umweltministerium herausgibt, berücksichtigt auch die tatsächliche Situation vor Ort", schreibt der Vorsitzendes Tourismusverbandes Allgäu/ Bayerisch Schwaben e.V., Klaus Holetschek, MdL. ganz aktuell in einem Brief an die Umweltministerin Ulrike Scharf.

Holetschek hält die aktuelle Berichterstattung und vor allem den Inhalt der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion "Wird die Natur durch den Bau von Beschneiungsanlagen geschädigt?" als überzogen. "Wir wissen sehr wohl um das höchste Gut im Tourismus, die wertvolle Natur- und Kulturlandschaft im bayerischen Alpenraum. Diese gilt es äußerst verantwortungsvoll zu behandeln und zu pflegen", unterstreicht Holetschek seine Einschätzung. "Deshalb werden wir niemals an dem Ast sägen auf dem wir sitzen".

Holetschek bitte jedoch um eine weitaus sorgfältige Recherchearbeit, wenn es um die Beantwortung von Anfragen im Landtag geht. Bergbahnunternehmen und Fachleute bestätigten, dass jegliche Baumaßnahme im sensiblen alpinen Bereich einer umfassenden ökologischen Vorplanung mit nachfolgender ökologischer Baubegleitung und naturschutzrechtlichen Würdigung unterzogen werde. Auf jeder Baustelle werde äußerst genau mit dem Gut Natur umgegangen, indem beispielsweise spezielle geländeschonende Maschinen eingesetzt würden und Humus- und Grasschichten getrennt herausgenommen und sorgfältig wieder in die Landschaft eingesetzt würden. Die Natur erhole sich hiervon meistens in deutlich weniger als vier bis fünf Jahren. Oft sei von den Eingriffen schon im Folgejahr nichts mehr zu sehen. Holetschek weist außerdem darauf hin, dass in den vergangenen 15 Jahren weder im Allgäu noch in Bayern ein Pistenquadratmeter neu gebaut worden sei.

Bezogen auf den bayerischen Alpenraum werde weniger als 1% der Fläche durch Skigebiete in Anspruch genommen. Davon lebten aber ganze Talschaften, weil Skigebiete und Bergbahnen die wesentliche Lebensgrundlage garantierten.

Holetschek bittet das Umweltministerium, sich bewusst zu machen, dass im Allgäu 40% der Übernachtungsgäste im Winter kämen und damit zu 40 und mehr Prozent zur Wertschöpfung im Tourismus beitrügen. Dies entspreche für das vergangene Winterhalbjahr einem Bruttoumsatz von gut 2 Mrd. Euro. "Hiervon leben unsere Gemeinden und Dörfer. Tourismus ist für viele Kommunen der wichtigste Wirtschaftsfaktor", so Holetschek.

Das Winterangebot im Allgäu stelle vor allem das Angebot für Familien und Naturgenießer in den Vordergrund, mit Bewegung im Schnee, auch auf der Skipiste. Bei Beschneiungsanlagen gehe es nicht um die Verlängerung, sondern um das Absichern der traditionellen Winterurlaubszeiten. Von einem hemmungslosen Ausbau von Skigebieten in Bayern könne überhaupt nicht die Rede sein, vielmehr gehe es um den Ersatz von Altanlagen zur Serviceverbesserung für den immer anspruchsvoller werdenden Urlaubsgast. In diesem Zusammenhang bekräftigt Klaus Holetschek nochmals seine positive Haltung zum Bau der Skiverbindung am Riedbergerhorn.

www.allgaeu.de
www.holetschek.de

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