Seatrade beginnt: Leitmesse der Kreuzfahrtindustrie in Hamburg

am . Veröffentlicht in Kommunikation & Vertrieb

Unmittelbar vor den Hamburg Druise Days beginnt auch die Leitmesse der Kreuzfahrtindustrie - die Seatrade. Dort sollen die Trends der Zukunft zu sehen sein.

Bereits zum achten Mal findet die Seatrade Europe – Cruise & River Cruise Convention – auf dem Hamburger Messegelände statt. Auf der Messe präsentieren vom 9. bis 11. September 2015 rund 250 Aussteller aus über 50 Nationen ihre Produkte, Dienstleistungen und Innovationen.

Wichtigster Branchentreff in Europa

„Die Rahmenbedingungen für die Seatrade Europe könnten kaum besser sein“, sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, zu Beginn der Fachmesse. Kreuzfahrten boomen weltweit: „Urlaub auf dem Wasser ist das am schnellsten wachsende Reisesegment. Allein in Europa hat der Markt seit 2008 um beeindruckende 44 Prozent zugelegt“, so Aufderheide. Insgesamt 6,4 Millionen Gäste aus Europa gingen demnach vergangenes Jahr in europäischen Häfen an Bord.

„Der Gesamtumsatz der Kreuzfahrtindustrie stieg damit auf 40,2 Milliarden Euro, die Zahl der Beschäftigten auf 349.000“, erklärt Michael Ungerer, Präsident Cruise Lines International Association (CLIA) Deutschland. Das Erfolgsrezept der Branche sieht Ungerer unter anderem in der großen Angebotsvielfalt, einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und dem hohen Komfort an Bord.

Besonders gut entwickelte sich in den vergangenen Jahren der Markt in Deutschland. Das spiegele sich auch in der Auftragslage wider: Von den aktuell 28 Schiffen, die in den Orderbüchern der europäischen Werften stünden, würden alleine sieben in Deutschland gebaut. Wichtiger Anlaufpunkt für internationale Kreuzfahrtreedereien sei der Hamburger Hafen mit 189 Anläufen und 589.000 Passagieren im vergangenen Jahr. „Durch die Eröffnung des dritten Hamburg Cruise Terminals im Juni dieses Jahres sind die Weichen für ein weiteres Wachstum gestellt“, so Aufderheide.

Branchenriesen treffen auf Newcomer

Aufbruchstimmung soll auch auf der Seatrade Europe zu spüren sein. Vertreten sei die gesamte Bandbreite der Kreuzfahrtindustrie: Werften, Zulieferbetriebe, Kücheneinrichtung und -ausstattung, IT- und Kommunikationssysteme, Klassifikationsgesellschaften, Destinationen, Häfen und Veranstalter für Landausflüge. Branchenneulinge, die zum ersten Mal auf der Seatrade Europe ausstellen, hätten die Chance, sich gut in Szene zu setzen: „In unserem Newcomers´ Pavillon stellen sich 16 Unternehmen vor, die sich neu in Richtung Kreuz- und Flusskreuzschifffahrt orientieren und die erste Kontakte mit den Reedereien knüpfen wollen“, so Aufderheide. Auch die zahlreichen Reiseziele seien ein echter Publikumsmagnet. In diesem Jahr präsentierten sich allein im „Caribbean Village“ zwölf Destinationen aus der Karibik auf einem knapp 140 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand.

Als einzige Messe ihrer Art decke die Seatrade Europe auch den Bereich Flusskreuzfahrt ab. Auch dieser Sektor boome. „In der Saison 2014 hat die Flusskreuzfahrtbranche auf den europäischen Fahrtgebieten die magische Grenze von einer Million Passagieren geknackt. Das entspricht einem Anstieg von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, erläutert Daniel Thiriet, Vizepräsident der IG RiverCruise. Der größte Teil der Passagiere komme nach wie vor aus Deutschland, dicht gefolgt von Gästen aus den USA.

Konferenzprogramm

Bei aller Freude über den Status quo: Die Kreuzfahrtbranche habe auch Herausforderungen zu meistern. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit habe sich die Branche ambitionierte Ziele gesetzt. „Die beste Tonne Treibstoff ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen“, sagt CLIA Deutschland-Präsident Ungerer. Innovative Maßnahmen wie Unterwasser-Silikonanstriche zur Minimierung des Wasserwiderstandes, mehrstufige Abgasreinigungssysteme oder mit Flüssiggas (LNG) betriebene Motoren spielten dabei ebenso eine Rolle wie einheitliche Standards und Regelungen. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die enge Zusammenarbeit zwischen Reedereien, Häfen, Herstellern und der Politik zu fördern“, so Ungerer. Die Seatrade Europe sei dafür als Plattform ideal geeignet. Der NABU hatte allerdings kürzlich erst wieder festgestellt, dass die meisten Reedereien es bei einem oberflächlichen "Greenwashing" belassen. Weiterhin würden insbesondere von MSC Cruises, Royal Caribbean, Viking Ocean oder Norwegian Cruises monströse Dreckschleudern in den Verkehr gebracht.

Aber nicht nur Konzepte zur Nachhaltigkeit, auch andere drängende Themen der Branche, wie etwa die Erweiterung der Reiserouten, die Anpassung von Arbeitsbedingungen oder regulatorische Rahmenbedingungen würden im Rahmen des Konferenzprogramms diskutiert. Rund 600 Teilnehmer hätten sich angemeldet, darunter internationale Repräsentanten nahezu aller führenden Kreuzfahrtanbieter wie AIDA Cruises, Carnival, Costa Crociere, Disney Cruise Line, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, MSC Cruises, Royal Caribbean oder TUI Cruises. „Das Programm ist in seiner Form einzigartig“, sagte Chris Hayman, Geschäftsführer Seatrade UBM. Mit großer Spannung wird unter anderem die Premiere des Workshops „Design for the Future“ erwartet. Dort präsentierten Experten wie die Hamburger Innenarchitektin Corinna Kretschmar-Joehnk ihre Vision für die Kreuzfahrtschiffe der Zukunft.

www.seatrade-europe.com

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