Inspiration meets Information: ScottyScout und naturtrip.org starten Kooperation
Auf den ersten Blick scheinen die Geschäftsmodelle der beiden Startups aus Berlin bzw. Petershagen genau entgegengesetzt zu sein. Trotzdem haben sie sich zusammengefunden.
ScottyScout berichtet über Orte. Die Ausflugs-, Stadt- und Radführer des Unternehmens werden von lokalen Autor/innen (Scouts) verfasst – sollen echt, authentisch, anders, individuell sein. Durch die vielfältigen Perspektiven der unterschiedlichen Scouts – von der Landschaftsplanerin bis zum Klezmer-Pianisten – entstünden Reiseführer mit „Mehrwert“, die ihre Zielgruppen nicht nur in gedruckter Form, sondern auf allen gängigen Kanälen erreichen sollen: Online, als Buch, als E-Book und als App. Somit soll es egal, sein ob man sich lieber auf der analogen Parkbank oder im digitalen Dschungel über sein Reiseziel informiere.
naturtrip.org dagegen versteht sich als Ausflugsplaner für Menschen, die ihr Ziel noch gar nicht kennen. Auf der Webplattform gebe man nur eine Aktivität und die maximale Reisezeit ein, also zum Beispiel „Wildpark in höchstens 90 min“ oder „Biergarten in höchstens 30 min“ – und zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln inklusive Fußweg. Das naturtrip Routing zeige dann auf einer interaktiven Karte nur solche touristische Angebote an, die innerhalb dieser Reisezeit vom eigenen Standort aus in der gewünschten Zeit erreichbar seien.
Hier kommt dann ScottyScout ins Spiel: Ziele im Land Brandenburg, die bereits von ScottyScout besucht wurden, sind auf naturtrip ab sofort als Premiumtipps gekennzeichnet und auf ScottyScout.com verlinkt. So soll sich der Besucher mit einem Klick über sein gerade gefundenes Ausflugsziel informieren. Und oftmals auch gleich einen gpx-Track für die Wander- oder Radtour von der ScottyScout-Website auf sein mobiles Endgerät laden.
Bislang funktioniere naturtrip nur in Brandenburg-Berlin. Das liege daran, dass die anderen Verkehrsverbünde in Deutschland (noch) nicht bereit seien, ihre Fahrplandaten zur Nutzung freizugeben. Das von der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderte Startup bemühe sich jedoch aktiv, bald auch in anderen Bundesländern an den Start gehen zu können.
„Andere Länder sind da schon viel weiter - von Schweden über Israel bis zu den Niederlanden sind alle Fahrplandaten für jedermann nutzbar. In Deutschland hat die DB einen Teil der Fahrplandaten an google freigegeben, nicht aber an junge hiesige Startups. Das ist so unfair wie unklug, die DB profitiert von unserer Idee schließlich am meisten“, so Hermann Weiß von naturtrip.
„Wir hoffen, unsere Kooperation mit naturtrip.org bald ausbauen zu können“, sagt Andrea Rohrberg, Geschäftsführerin von ScottyScout. „Denn wir passen einfach gut zusammen. naturtrip ist wie wir ein junges Unternehmen, das mit Hilfe der Digitalisierung im Tourismus neue Wege gehen und nachhaltige Alternativen zum Ausflug mit dem eigenen Auto bieten will.“
