Reiseregion Fläming präsentiert regionale Arbeitgebermarke

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Menschen in einer Reihe

 

Der Tourismusverband Fläming e.V. hat am 30. August 2023 auf dem Flugplatz Schönhagen zum Tourismustag Fläming seine regionale Arbeitgebermarke vorgestellt.

Monatelange Vorarbeit steckt in dem Strategieprozess, der Fachkräfte, Quereinsteiger und Nachwuchs in die Tourismusbetriebe locken soll. Mit dem Pilotprojekt möchten der Tourismusverband Fläming e.V, die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming sowie die IHK Potsdam die Unternehmen bei der Suche nach Arbeitskräften systematisch unterstützen und neue Potenziale erschließen. Die Ergebnisse dieser Vorarbeit zeigen: Sinnfrage, Selbstwirksamkeit und Wertschätzung spielen eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Arbeitgebermarke.

Die Gästezahlen des Flämings aus dem ersten Halbjahr 2023 zeigen im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 11,4 Prozent, während die touristischen Betriebe händeringend nach Personal suchen. Die Personalabwanderung während der Pandemie hat dieses bereits vorher bestehende Problem noch verschärft. Deswegen steckt der Tourismusverband Fläming erstmals fast sein gesamtes Marketingbudget in ein Projekt, das um Arbeitskräfte statt Gäste wirbt. „Der Tourismus in unserer Region ist überwiegend von kleinen bis mittleren Betrieben geprägt. Deswegen möchten wir mit unseren Partnern durch tourismusbezogenes Standortmarketing, Wissensvermittlung, Netzwerkarbeit und strategischer Vermarktung eine Unterstützung zur Arbeitskräftegewinnung leisten. Aufbauend auf unser Destinationsmarke „Der Fläming“. Unsere Initiative soll den Betrieben einen Impuls geben, sich künftig mehr um das eigene Marketing in Richtung Arbeitskräfte zu kümmern“, erklärt Daniel Sebastian Menzel, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming den Teilnehmenden.

Premiere für die Arbeitgebermarke

Beim Tourismustag am 30. August präsentierte der Tourismusverband erstmalig die Strategie für die regionale Arbeitgebermarke mit dem Titel „Wirken im Fläming“, die auf der bestehenden Destinationsmarke „Der Fläming“ aufbaut. Der Leitgedanke, den der Tourismusverband gemeinsam mit der Agentur St. Elmo´s Tourism formuliert hat: Die Reiseregion bietet Menschen Raum zum Entfalten – als kreatives Zuhause für alle, die ihre Arbeit als sinnstiftendes Element für ein bewusstes Leben sehen. Die Werte „progressiv“, „bodenständig“ und „raffiniert“ prägten demnach die Arbeitgebermarke. Wenn Betriebe diese Werte in Joballtag und Kommunikation mit Leben füllen, werde sich das auf die Fachkräftebindung und -gewinnung positiv auswirken. Denn: Die Menschen in der Reiseregion sieht die Strategie in der Rolle der „Verwirklicher“ und ermutigt sie: „Du wirkst!“. Damit sei gemeint, dass alle Berufe, ganz gleich ob Koch, Servicekraft oder Hoteldirektion, in ihrer Position individuell wirken und gemeinsam ein Team bilden. Auf Basis dieses strategischen Markenansatzes sollen nun zukünftig das Marketing konkret aufgebaut sowie der weitere Austausch und die Vernetzung der touristischen Betriebe in der Reiseregion Fläming vorangetrieben werden.

Sinn und Wertschätzung sind keine Generationenfrage

Die Arbeit mit der regionalen Arbeitgebermarke sei ein Geben und Nehmen: Nur, wenn Unternehmen sich aktiv beteiligten, könne die Strategie aufgehen, erklärte Daniel Sebastian Menzel während des Tourismustages. Besonders wichtig sei dabei, dass das gegenseitige Generationenverständnis wieder gestärkt werde und Unternehmen Workshops zur Prozessoptimierung – wie zum Beispiel Digitalisierung, Angebotsüberarbeitung oder Anpassung der Öffnungszeiten – bekämen. Damit das gelingen kann, brauche es Wissenstransfer zum Umgang mit der neuen Arbeitgebermarke, Werkzeuge zur erfolgreichen Arbeitskräftegewinnung sowie ein Umdenken in den Betrieben. Die Frage, wie eine Region das Fachkräfteproblem vieler einzelner Betriebe lösen könne, beantwortete Isabell Decker, Senior Consultant der beauftragten Marketing-Agentur St. Elmo´s Tourism: „Indem wir ein Gefühl für den Fläming als Lebensraum zum Arbeiten und Leben bewerben, nicht die Region selbst. Damit sprechen wir eine Einladung in den Fläming aus, die an künftige und bestehende Arbeitskräfte der Region gerichtet ist, aber auch positiv die Aufmerksamkeit der Gäste wecken kann.“

Best Practices

Nach der Präsentation zeigte das Beispiel des Geschäftsführers Olaf Seibicke vom Hotel Lindenhof aus Gotha mutmachend, dass es für wertschätzende Unternehmensführung und sinnstiftende Arbeit nicht auf die Größe des Unternehmens ankommt.

In den kommenden Wochen beginnt die Arbeit mit der neuen regionalen Arbeitgebermarke im Fläming erst richtig: Dann sollen Betriebe über verschiedene Wissenstransferformate lernen, welche Rolle die regionale Arbeitgebermarke bei der Arbeitskräftegewinnung und -bindung spielt – und in Workshops erfahren, welche praktischen Tipps es bei der erfolgreichen Personalgewinnung gibt. Darüber hinaus ist für 2024 eine entsprechende Kampagne in Vorbereitung, welche die Nahmärkte Berlin und Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt erreichen soll.

Über den Employer Branding-Prozess:
Die immer größer werdende Herausforderung des Arbeitskräftemangels macht auch vor der Reiseregion Fläming nicht Halt. Deswegen suchte der Tourismusverband Fläming in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungen der beiden Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming sowie der IHK Potsdam nach einer Lösung, wie Tourismusbetriebe bei der Personalsuche unterstützt können. Gemeinsam mit den Employer Branding-Spezialisten der Marketing-Agentur St. Elmo’s Tourism wurde eine Strategie entwickelt und im Frühjahr eine Umfrage an alle Mitarbeitenden und Arbeitgeber der Betriebe verschickt. Ein wichtiger Prozess: Die Analyse-Ergebnisse bildeten die Grundlage zum Aufbau der Arbeitgebermarke für die Reiseregion Fläming. Sie wurden vor Veröffentlichung der Marke am 30. August 2023 gemeinsam mit den Tourismusbetrieben in einer Beteiligungswerkstatt vertieft.

https://www.reiseregion-flaeming.de

Bild: Tourismusverband Fläming