ITB: Österreichs Tourismus setzt auf Song Contest und neue Märkte

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Die Österreich Werbung investiert dank eines Sonderbudgets des Wirtschaftsministeriums 1,2 Millionen Euro in das Marketing rund um Song Contest.

"Das schwächere Wirtschaftswachstum und die vielen geopolitischen Unsicherheiten stellen auch die Tourismusbetriebe vor Herausforderungen. Trotzdem zeigt sich der heimische Tourismus krisenfest und ist eine wichtige Konjunkturstütze, wie die Rekorde zur Winter-Halbzeit zeigen. Diese gute Positionierung gilt es weiter zu stärken", sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der Eröffnung des Österreich-Standes auf der ITB in Berlin gemeinsam mit der Obfrau der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher, dem oberösterreichischen Landesrat Michael Strugl sowie ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba.

"Zur Unterstützung des Tourismus richtet die Österreich Werbung ihre Marketing-Schwerpunkte noch stärker auf neue Märkte aus. Darüber hinaus stellen wir ein Sonderbudget von 1,2 Millionen Euro für den Song Contest zur Verfügung, um uns verstärkt als innovatives Tourismusland und Brückenbauer zu positionieren", sagt Mitterlehner.

In diesem Sinne stand auch der Auftritt bei der Internationalen Tourismusbörse Berlin unter dem Motto "Österreich. Treffpunkt Europas", wobei heuer vor allem die Musikvielfalt im Mittelpunkt stand. Auf 1.300 Quadratmetern waren die ÖW und rund 70 österreichische Partner vertreten, darunter alle neun Landestourismusorganisationen, touristische Regionen, Städte und Leistungsträger. Denn

Building Bridges - Tourismus-Sonderbudget für Eurovision Song Contest

Für große Aufmerksamkeit soll vor allem der 60. Eurovision Song Contest (ESC) sorgen- aus Sicht des Tourismus eine gute Gelegenheit, sich vor einem Millionenpublikum zu präsentieren und vom Medieninteresse aus ganz Europa zu profitieren. "Alleine aus der Abhaltung der Veranstaltung in Österreich werden rund 26,5 Millionen Euro Einnahmen und Wertschöpfung lukriert. Dazu kommen die positiven Imageeffekte. 90 Prozent der Nächtigungen kommen aus Ländern, die am Song Contest teilnehmen", betont Mitterlehner. Deshalb stelle das Wirtschaftsministerium ein Sonderbudget von 900.000 Euro bereit, das von Mitteln der ÖW ergänzt werde. Insgesamt stünden daher 1,2 Millionen Euro für die Positionierung des heimischen Tourismus rund um den Song Contest zur Verfügung.

Die ÖW liefere als Partner des ORF Impulse für eine spannende und zeitgemäße Darstellung des Urlaubslandes Österreich und stelle den mehr als 1.500 Medienvertretern Material in jeder Form für die Rundumberichterstattung zur Verfügung. Darüber hinaus würden gemeinsam mit Wien-Tourismus rund 100 internationale Reiseveranstalter und Top-Medienkontakte aus dem Reise- und Lifestyle-Bereich von 20. bis 24. Mai 2015 eingeladen. "Ziel ist es, diesen für unser Tourismusmarketing wichtigen Multiplikatoren ein junges, dynamisches und modernes Bild von ganz Österreich mittels zeitgenössischer Musik und gelebter Kreativität in Kunst und Kultur zu vermitteln", erklärt ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba.

Neue Märkte in Asien im Visier

Die Einflüsse Europas zeigten sich auch im Tourismus. Österreich ist seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder im Herzen Europas und seit 20 Jahren Mitglied in der Europäischen Union. Seither sei die touristische Erfolgsgeschichte Österreichs zunehmend auch vom CEE-Raum geprägt. Mit 750.000 Ankünften machte Zentral- und Osteuropa 1995 erst drei Prozent des Aufkommens aus. Aktuell liege der Anteil bei acht Prozent bzw. 3,2 Millionen Ankünften. Die Ankünfte hätten sich also mehr als vervierfacht.

"Neben der Sicherung der etablierten Märkte geht es zunehmend darum, Zukunftsmärkte außerhalb Europas zu erschließen, um Wachstum zu generieren", betont Mitterlehner. Besonders viel Potenzial habe dabei Asien. Der Anteil asiatischer Herkunftsmärkte könnte laut neuen ÖW-Markteinschätzungen nahezu verdoppelt werden bzw. von derzeit vier auf sieben Prozent im Jahr 2020 steigen. "In absoluten Zahlen wären das 1,2 Millionen zusätzliche Ankünfte", erläutert Mitterlehner.

Spitzenreiter seien China, die arabischen Märkte oder Südkorea. "Aus China verzeichnen wir heute schon mehr Ankünfte als aus Ungarn, und man kann in den nächsten Jahren von einem dramatisch rascheren Wachstum als bei unseren Nachbarn ausgehen. In diesen boomenden Märkten wäre eine Verdoppelung der Ankünfte bis 2020 drin. Dafür brauchen wir aber passende Produkte, auch im Ferientourismus - und gemeinsames Marketing", erläutert Stolba. Die ÖW will daher die aktuellen Markteinschätzungen und -strategien der Branche stärker kommunizieren - sei es doch erklärtes Ziel für die kommenden Jahre, mehr touristische Partner für die internationale Marktbearbeitung zu gewinnen.

Herausfordernder Wettbewerb - Marktbearbeitung 2015

In einem immer stärker werdenden Wettbewerb brauche es die richtigen Strategien, um Österreichs Top-Position zu behaupten. "Man muss die Herausforderungen kennen um zu wissen, wie man ihnen begegnet - seien es die immer kurzfristigeren Buchungen oder die jüngsten Rückgänge aus Russland", zeigt sich WKÖ-Tourismussprecherin Petra Nocker-Schwarzenbacher überzeugt. "Der Kursverlust des Rubels und dessen wirtschaftliche Folgen lassen sich mit dem besten Tourismusmarketing nicht ausgleichen, aber wir können den Markt für einen späteren Aufschwung ‚warm halten‘ und kurzfristig Alternativen identifizieren."

Trotz der starken Rückgänge aus Russland von November bis Jänner konnte das hohe Nächtigungsniveau gehalten werden. Die größten Zuwächse kamen dabei aus der Schweiz, Großbritannien und Italien. "Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und die Schnee- und Wetterverhältnisse mitspielen, werden wir die Wintersaison 2014/2015 mit einem Nächtigungsplus von ein bis zwei Prozent abschließen können", so Nocker-Schwarzenbacher.

Die ÖW setzt in ihrer Marktbearbeitung 2015 auf 30 Märkte in Westeuropa, CEE und Übersee, in denen sie großteils auch mit eigenen Büros vertreten ist - und konzentriert sich dabei auf jene Märkte mit dem größten Potenzial für den heimischen Tourismus. "Das Gesamtbudget beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro", so Stolba abschließend.

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