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HOTREC kämpft europaweit gegen neue Steuern

am . Veröffentlicht in Hotellerie & Hospitality Management

Das dürfte kaum überraschen: HOTREC, der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, hat sich anlässlich seiner Generalversammlung in Limassol am 26./27. April 201 2 einstimmig gegen die Einführung lokaler Tourismussteuern und insbesondere Bettensteuern in Europa ausgesprochen.

Solche Steuern bestraften Touristen und könnten der lokalen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen, so der Tenor der Hotellobbyisten. Das Gastgewerbe in der Europäischen Union müsse bereits heute all seine Kräfte mobilisieren, um sich in der Wirtschafts- und Finanzkrise zu behaupten. Die Kommunen sollten daher eher unterstützende Maßnahmen ergreifen, als diese Schlüsselbranche der Europäischen Union weiter zu belasten.

Bettensteuern und ähnliche Abgaben muteten der europäischen Tourismuswirtschaft und dem Gastgewerbe Zusatzbelastungen zu. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Einnahmen nur allgemeine Haushaltsdefizite reduzieren sollen und keinen Zusatznutzen für den Tourismus brächten. HOTREC-Präsident Kent Nyström: „Durch die Erhöhung der Kosten des Aufenthaltes können Tourismus- und Bettensteuern die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen ernsthaft gefährden.“

Ein besonderes Ärgernis hierbei sei die teilweise anzutreffende Verknüpfung von Bettensteuern und Hotelklassifizierung. Bei einer freiwilligen Hotelklassifizierung würden die teilnehmenden Hotels aus allein steuerrechtlichen Gründen zum Verlassen des Systems verführt. Auf diese Weise verlören die Gäste einen der am besten etablierten Anker für ihre Hotelauswahl.

HOTREC kämpfe daher gegen die Einführung kommunaler Tourismussteuern. In Fällen, wo die Einführung solcher Steuern unvermeidlich sei, sollten alle Unternehmen, die vom lokalen Tourismus profitierten, gleichermaßen belastet und in die Entscheidung über die sinnvollste Mittelverwendung eingebunden werden. Die Ausgabe der Zusatzeinnahmen für touristische Marketingaktivitäten solle auch fiskalisch einen positiveren Effekt haben, als das Ausbleiben von Touristen und der korrespondierenden (Steuer-)Einnahmen.

Der volle Wortlaut des HOTREC Positionspapieres steht auf www.hotrec.eu  (in englischer Sprache) zur Verfügung.