Start der „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“
Eine Destination vertont sich selbst: Das ist die Idee hinter de so genannten „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“.
Ab 1. Mai 2012 soll die Region mit Audio-Touren einer besonderen Machart entdeckt werden. Keine anonymen Sprecher, sondern die Menschen aus Bayerisch-Schwaben selbst präsentieren demnach akustisch ihre Heimat – und die Gäste „lauschen“ via Smartphone-App oder Leih-iPod. Sechs Touren, sechs Themen, an sechs verschiedenen Standorten. 2013 kämen weitere dazu: Auftraggeber ist der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben, der das Projekt in München vorgestellt hat.
„Die Bayerisch-Schwaben-Lauschtour ist ein wunderbarer Weg, unterschiedlichste touristische Themen spannend zu inszenieren und damit für die Gäste attraktiv zu machen. Aber auch für die Förderung des Tourismus im ländlichen Raum ist das Projekt für uns von großer Bedeutung“, beschreibt der Vorsitzende des Tourismusverbands Klaus Holetschek das Projekt. „Der Meteoriteneinschlag im Ries, die Wiederbelebung der Moore im Donaumoos oder das Leben in und um Kloster Roggenburg werden mit der Lauschtour lebendig und fassbar. Kinder werden von der Storchentour durch Donauwörth begeistert sein. Und genauso liefern die Goldberg-Tour im Dillinger Land oder die Hexentour in Nördlingen eine Fülle faszinierend vermittelter Informationen über die Region gestern und heute.“
Produzent der Bayerisch-Schwaben-Lauschtour ist Marco Neises, ehemaliger SWR3-Reporter. Seine journalistische Arbeitsweise soll den Audio-Guides ihren besonderen Reiz geben. Ähnlich wie Hörfunk-Reportagen habe er die Lauschtouren recherchiert und produziert. Information, Fantasie und viel Humor gingen dabei Hand in Hand. Aber nicht nur seine Stimme begleite die Lausch-Wanderer auf ihren Touren: An den einzelnen „Lauschpunkten“ hörten sie auch die Schilderungen von Gästeführern, Geologen oder Biologen, von Hexenforschern, Sagenkennern oder Kloster-Patres und vielen anderen Protagonisten.
„Wir haben versucht, das Ganze möglichst authentisch und lebendig zu gestalten – wie eine echte Wander- oder Stadtführung“, erzählt Marco Neises, der fast ein Jahr an den ersten sechs Touren gearbeitet hat. „Bei den Interviews hat mich immer wieder überrascht, wie Dinge, an denen ich sonst vielleicht achtlos vorbeigegangen wäre, plötzlich zu spannenden Geschichten wurden.“
Technisch mit App oder iPod
Wer auf Lauschtour gehen will, habe zwei Möglichkeiten: Die App mit allen Audios, Karten und Fotos stehe ab sofort kostenlos im App Store sowie im Android Market zum Download bereit – Stichwort „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“. Außerdem gebe es bei jeder Tour Verleihstationen für programmierte Lauschtour-iPods. „Jeder dritte Deutsche hat heute ein Smartphone, was natürlich auch ganz neue touristische Erlebnismöglichkeiten erschließt“, so Bernhard Joachim, Geschäftsführer des Tourismusverbands. „Gerade Gäste, die lieber individuell unterwegs sind, bekommen über unsere App oder die Leih-iPods ihren ganz
privaten Gästeführer mit auf den Weg.“
Vor Ort seien alle Lauschtouren durch große Starttafeln sowie kleinere Lauschpunkt-Schilder gekennzeichnet. Außerdem gebe es eine eigene Broschüre zur Bayerisch-Schwaben-Lauschtour mit allen Touren und Beschreibungen, mit Karten und Fotos und allen Hinweisen zu Verleihstationen und Download-Möglichkeiten.
Die Bayerisch-Schwaben-Lauschtouren im Einzelnen:
- Durch den Rieskrater - Auf den Spuren einer kosmischen Katastrophe
- Durchs Leipheimer Moos - Ein Moor fürs Ohr
- Rund ums Kloster Roggenburg - Mit Bibern, Chorherren und 4000 Orgelpfeifen
- Sagenhaftes rund um den Goldberg – Vorsicht! Goldberg-Männle!
- Mit Klappi durch Donauwörth – die ultimative Storchen-Tour
- Hexen in Nördlingen - Dunkle Kapitel der Stadtgeschichte
Weitere Touren für 2013 stünden bereits fest: Schauplätze seien unter anderem die wasserreichen Städte Augsburg und Krumbach, das Wittelsbacher Land mit dem Sisi-Schloss, das Bienenmuseum Illertissen sowie das Augsburger Land als Heimat des Schriftstellers Ludwig Ganghofer.
