Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald: Geschäftsführer Gemeinhardt kündigt

Der erst vor kurzem angetretene Geschäftsführer der „Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald GmbH“ (FNBW) Jochen Gemeinhardt verlässt die GmbH wieder.

Offiziell wurden dafür private Gründe angegeben. Der Zwieseler Bürgermeister Franz Xaver Steininger nutzte den Vorgang jedoch, um auf die - aus seiner Sicht - strukturellen Probleme des Projekts hinzuweisen. In einer eigenen Pressemeldung zum Rückzug Gemeinhardt verweis er auf eine "unausgegorene Planung": „Die Probleme waren bekannt und abzusehen. Mich ärgert, dass die Verantwortlichen so lange die Augen davor verschlossen haben.“

Medienberichten zufolge zeigen sich die anderen Akteure der Region wenig erfreut über den Alleingang Steiningers. Laut dem Bayerwald Boten gingen die Aufsichtsräte der FNBW, also Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden, öffentlich geschlossen auf Distanz zu Franz Xaver Steininger. 

Aus Steiningers Sicht seien Warnungen von  Fachleuten von der Politik mehrheitlich nicht gehört worden. Er selbst sehe in der Kündigung von Gemeinhardt erst die Spitze des Eisbergs: „Die Fehlplanungen werden uns noch richtig teuer zu stehen kommen.“ Laut einem Gutachten sei demnach zu wenig Personal in der GmbH beschäftigt, was bei einem Jahresbudget von rund 500.000 EUR für Werbung und Personal nicht verwunderlich sei. Bis heute habe keiner der politischen Befürworter auch nicht der aktuelle Projektleiter und Aufsichtsratsvorsitzende, Frauenaus Bürgermeister Herbert Schreiner, den Mehrwert oder die Synergieeffekte der GmbH aufzeigen können. Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Schreiner hingegen wirft Steininger vor, das Projekt absichtlich zum Scheitern bringen zu wollen.